Archive for the ‘ruhig’ Category

Sieben

Montag, Oktober 17th, 2011

Irgendwie laufen mir in letzter Zeit immer Abzählspiele über den Weg. Dieses Spiel kenne ich noch aus der Schule wo es von unserer Mathematiklehrerin immer in der letzten Stunde vor den Ferien gespielt wurde. Nun hat es ein Kollege bei einem Erfahrungsaustausch mit uns gespielt und durch kleine Ergänzungen ist es in meinen Augen zu einer netten Übung für Seminare geworden.

 

Die Regel ist recht einfach. Die Gruppe steht im Kreis und man zählt fortlaufend. Jedes Mal, wenn eine Zahl an der Reihe ist, die entweder die 7 enthält (also 7, 17, 27, 37, …) oder die durch 7 teilbar ist (7, 14, 21, 28, …) wird sie durch ein anderes Wort ersetzt. Man könnte hier zum Beispiel ein Wort nehmen, das zu den Seminarinhalten passt, oder einfach nur „Blubb“ oder so.

Ein Element, welches dieses Spiel meines Erachtens nach spannender macht, ist ein gemeinsamer Rhythmus. Es wird also erstmal mit der Gruppe ein Rhythmus etabliert. In unserem Fall war das

auf die Schenkel klatschen

in die Hände klatschen

die Zahl sagen.

So wird die Nachdenkzeit reduziert, etwas Druck aufgebaut und Spannung erzeugt.

In unserer Gruppe sind wir zum Beispiel nie über die 28 hinaus gekommen, hatten aber einen großen Spaß.

Wenn man an eine Gruppe gerät, die mit dem ersetzen einer Zahl keine Probleme hat, dann kann man gut und gerne eine weitere Zahl (z.B. die 3) durch ein anderes Wort ersetzen.

 

Für mich hat sich dieses Spiel aus dem Matheunterricht herauskatapultiert und ich freue mich über Rückmeldungen, wo es noch eingesetzt werden kann.

 

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: 7 – 15 (wenn es zu viele sind, wird es ein bisschen langweilig, für diejenigen, die nicht dran sind)

Material: Nix

Zeitaufwand: ca. 10 Minute

Raumbedarf: Es ist schön, wenn man im Kreis stehen oder sitzen kann, geht aber auch anders, solange man eine Reihenfolge etabliert

Anwendung: zum auflockern

 

 

Zeitung lesen

Sonntag, Oktober 31st, 2010

Es ist vielleicht bekannt als Kinderspiel, eignet sich meiner Meinung nach aber auch für den Einsatz in dem ein oder anderen Seminar. Ich habe es zwar selber noch nicht eingesetzt, sondern in der letzten Woche fast täglich gespielt, aber ich habe schon ein paar Ideen, wie ich es in meinen Seminaren einsetzen werde.

Und es geht so:Eine Person steht auf der einen Seite des Raumes, alle Anderen stehen ca. 10-20 Meter weit entfernt. Im Idealfall an einer Wand oder hinter einer Linie. Nun dreht sich die Person um oder hält eine Zeitung vor das Gesicht und alle Anderen müssen sich vorsichtig anschleichen. Sobald die einzelne Person aufblickt oder sich umdreht, müssen alle still stehen bleiben. Wenn die Person jemand sieht, der sich noch bewegt, schickt sie den/diejenige zurück zum Start. Ziel ist es, bis zum/r „ZeitungsleserIn“ vorzudringen und die Person abzuschlagen. Wem das gelingt, wird neueR ZeitungsleserIn.

Klingt vielleicht erstmal simpel, aber man dann dabei eine Menge verschiedener Taktiken entwickeln. Es geht auch um Wahrnehmung, Mut, Ruhe etc.

Wenn einfach anschleichen zu einfach ist, weil zum Beispiel die Distanz zu kurz ist, kann man noch kleine Hindernisse einführen. Zum Beispiel kann man sich einmal auf den Boden legen müssen oder auf einen Stuhl setzen oder so.

Dieses Spiel kann man auch wirklich gut draußen spielen. Außerdem eignet es sich, um Namen zu wiederholen und einzuprägen, dann kann man einführen, dass die ZeitungsleserIn die Personen, die sie zurück schickt beim Namen nennen muss, wenn sie das nicht kann, dann können sie weiter machen.

Vermutlich gibt es noch weitere Varianten. Ich lese gerne davon in einem Kommentar.

 

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: 8 bis 18

Material: Nix

Zeitaufwand: 3-5 Minute pro Durchgang

Raumbedarf: Schon so, dass man sich gut bewegen kann

Anwendung: bringt Ruhe in die Gruppe, Wahrnehmung, Namen wiederholen etc.

Bis 10 zählen

Mittwoch, Juli 14th, 2010

Man sollte meinen, dass es nicht so schwer ist, bis 10 zu zählen, aber wenn es eine ganze Gruppe machen soll, ohne sich abzusprechen, anzuschauen oder ähnliches, dann wird es eine gute Übung.

Das letzte Mal, als ich diese Übung angewendet habe, waren wir 18 TN, also habe ich auch bis 18 zählen lassen. Es war gerade etwas chaotisch, durcheinander und laut, also dachte ich mir, bringe ich die Leute wieder zusammen und ein bisschen runter.

Alle sollten sich eng zusammen stellen (es war bereits zu einem späteren Zeitpunkt eines Seminares, an dem Berührung und Nähe kein Problem mehr dargestellt hat). Der Blick nach vorne gerichtet (die Augen können gerne und gut geschlossen werden). Eine kurze Weile innehalten und die Gruppe wahrnehmen.

Dann habe ich die Spielregel kurz erklärt: „Ihr sollt jetzt gemeinsam bis 18 zählen. Die Reihenfolge der Personen ist egal. Keine Absprachen, nur in die Gruppe hinein spüren. Man kann auch mehrmals eine Zahl nennen, aber nie genau hintereinander. Wenn zwei Personen gleichzeitig eine Zahl nennen, fangt ihr wieder von Vorne an. Fragen?“

Ruhe kehrte ein, vereinzeltes Kichern und Glucksen.  Nach wenigen Anläufen hat es die Gruppe geschafft. Sie waren wieder zusammen, stolz auf sich und wesentlich ruhiger.

Ich übrigens auch. Es ist schön zu beobachten, wie so ein Team entsteht. Manchmal entwickeln die Leute ein System, eine eigene Dynamik, manchmal aber auch nicht.Man kann auch die Grenze der Zahlen nach oben offen lassen und mal schauen wie weit sie kommen.

Auch schon Erfahrungen mit dieser oder einer ähnlichen Übung gemacht? Gerne kommentieren.

 

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: von 10 – 25 Menschen

Material: Nix

Zeitaufwand: ca. 5 bis maximal 10 Minuten

Raumbedarf: drinnen und draußen möglich / wenig Platz

Anwendung: zum beruhige / zum Team spüren / zum zusammenfinden / zum wahrnehmen