Archive for the ‘Aktiv’ Category

Systemisches Kreisen

Sonntag, April 15th, 2012

Ich bin zwar noch etwas müde vom Wochenende, aber ich hab so ein nettes Spiel kennen gelernt, dass ich es einfach schnell aufschreiben muss. Da ich ein Treffen mit ModeratorInnen hatte, hat auch eine davon, Kristina Pieper, dieses Spiel angeleitet.

Die Übung ist eigentlich recht einfach, man braucht ein bisschen Platz im Raum, da nun ein wenig gelaufen wird. Zunächst soll sich jedeR TeilnehmerIn unter den anderen MitspielerInnen eine Person raussuchen. Gemacht? Gut! Nun ist die Ansage, dass man diese Person möglichst zügig drei mal umrunden soll. Wenn man das geschafft hat, kann man sich wieder auf den Platz setzen und laut „geschafft“ rufen. Klingt erstmal recht einfach, aber da auf das Kommando hin, alle MitspielerInnen loslaufen, entsteht doch ein kleines Chaos.

Wir haben es alle geschafft, hatten dabei viel Spaß, haben gerempelt, geschummelt, gelacht und saßen am Ende wieder aufgefrischt und munter auf unseren Stühlen, für dich nächste Einheit.

Was habt ihr bei der Übung erlebt? Ich freue mich auf Eindrücke hier im Kommentar.

Dies ist zwar keine echt Übung, aber sehr hilfreich, wenn man mit etwas grösseren Gruppen arbeitet und Unruhe aufkommt bzw. man die Aufmerksamkeit der gesamten Gruppe haben möchte. Kommt auch meistens besser an, als auf den Fingern zu pfeifen.

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: 8 – 20 Personen, danach wird es wohl unübersichtlich

Material: Nix

Zeitaufwand: 5-10 Minuten

Raumbedarf: größere Fläche (Wiese wäre super) da man sich doch etwas bewegt

Anwendung: zum auflockern, nach der Pause und für zwischendurch

Gehen & Stehen

Mittwoch, Dezember 7th, 2011

 

Wie die Zeit vergeht. Mein guter Vorsatz, alle 2 Wochen ein neues Spiel einzutragen hat etwas gelitten, aber bald ist ja Jahreswechsel, da kann ich das von neuem planen 🙂

Dafür hatte ich in den letzten Wochen einige Seminare, so dass ich auch wieder schöne Spielideen eingesammelt habe. Diese zum Beispiel, ist mir an verschiedenen Stellen mit verschiedenen Variationen begegnet und ich möchte sie gerne teilen. Als Urheber kann ich zum einen Sandra Kiefer nennen, bei der ich Improvisationstheater mache, als auch Julia Wiegmann und Christian Braun, sehr feine KlinikClowns in Bremen, sowie Annemie Missinne, eine Clownin, die Seminare hält und sich gerade auf den Weg nach Aachen und umzu macht. 

Die Grundlage dieser Übung ist recht simpel. Alle MitspielerInnen gehen kreuz und quer durch den Raum.  

Variante 1: Wenn ich nun klatsche, müssen alle SpielerInnen stehen bleiben, bei der Ansage „Los“ gehen alle wieder durcheinander. Nun kann man mit langen und kurzen Pausen hantieren, kann zwei mal Klatschen etc. Zumeist entsteht eine konzentrierte Stimmung. Eine Ansage, dass Fehler willkommen sind, hilft, um etwas zu lockern.

Variante 1b: Lustig wird es, wenn man jetzt die Regeln ändert und beim Klatscher losgegangen werden soll und auf die Ansage „Stop“ angehalten wird. Super ist es hier, wenn man zu zweit die Anleitungen gibt und der/die andere Trainer/in nun diese Regeln einsetzt. Das ganze macht sowohl den SpielerInnen als auch den AnleiterInnen großen Spaß. 

Variante 2: Hier sind die Regeln so, dass  alle SpielerInnen durch den Raum gehen und eine Person stehen bleiben darf/muss. Wenn diese Person nun auch wieder durch den Raum geht, muss eine andere Person anhalten. Man kann es so anleiten, dass der Impuls nur von der stehenden Person ausgehen kann, oder auch so, dass jede beliebige MitspielerIn stehenbleiben darf und damit die stehende Person dazu bringt, wieder zu gehen. 

Variante 2b: Dies geht auch umgekehrt, also alle SpielerInnen stehen und eine Person geht durch den Raum.

Variante 2c: Beide vorherigen Varianten können auch mit 2/3 gehenden bzw. stehenden Personen gespielt werden. Dadurch kommt noch eher die Herausforderung hinzu, „wer setzt sich durch“ „wer gibt nach“ etc. Es entstehen spannende Dynamiken und als TrainerIn bekommt man ein Gefühl für einzelne Personen aus der Gruppe.

Ergänzung: Gerade bei Variante 2c ist der Zusatz ganz hilfreich, dass alle SpielerInnen den Impuls haben sollten, losgehen zu wollen. Dadurch entsteht eine spielerische Dynamik und man bleibt nicht nur so im Raum stehen.

Variante 3: Man kann durch das ergänzen von Stühlen eine weitere Dimension einführen und nun Sitzen & Stehen & Gehen. Dies kann man auf alle oben erläuterten Varianten anwenden.  

Puh, ganz schön viele verschiedene Möglichkeiten dieser Übung. Ich kann nur empfehlen, alle mal auszuprobieren und die feinen Unterschiede selber zu erleben. 

Ich freue mich auf Kommentare, was dabei alles so passieren kann. 

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: 8 – 25 Personen

Material: Nix

Zeitaufwand: 10-15 Minute

Raumbedarf: genug Platz, dass sich alle frei im Raum ohne viele Hindernisse bewegen können

Anwendung: Um die Aufmerksamkeit auf die Gruppe zu lenken. Gemeinsam spüren und abstimmen. 

Copydance

Montag, Juni 6th, 2011

 

 Nach der letzten, etwas technischen Übung heute wieder etwas für den Körper. Dies ist eine muntere Übung, die ich im ImproTheater von Sandra Kiefer kennengelernt habe. Kann aber meiner Meinung nach auch in Seminaren mit „normalen“ Menschen eingesetzt werden.

Ist eigentlich auch ganz einfach. Alle stehen mal wieder im Kreis. Nun wird Musik angemacht, am besten vorher beschwingte Musik verschiedener Stilrichtungen raussuchen. Eine Person (meistens die Seminarleitung) beginnt mit einfacher, wiederholender Bewegung auf die Musik zu tanzen (z.B. hüpfen, mit dem Arm rudern, Powackeln, Fußtippen etc). Alle anderen übernehmen die Bewegung. Diese wir nun so lange ausgeführt, bis eine neue Person eine neue Bewegung einführt und alle Anderen diese Bewegung übernehmen.Das macht großen Spaß, wenn sich die verschiedenen Bewegungen schnell abwechseln. Da kann man als Leitung etwas nachhelfen, sollte aber aufpassen, dass man dann nicht zu viel reingibt und die Ideen nicht mehr von den TeilnehmerInnen kommen. Die Intensität regelt sich meist selbständig in der Gruppe, auf einige wilde Bewegungen folgen etwas ruhigere und umgekehrt.

Das ganze kann nach einer Weile auch frei im Raum stattfinden und die Konzentriertheit des Kreises auflösen, dann kommt es auf etwas feinere Wahrnehmung von neuen Bewegungen an.

Mir macht diese Übung großen Spaß und ich freue mich auf Kommentare, wie sie anderen gefällt.

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: 8 – 20 Personen

Material: Musik und Musikabspielgerät

Zeitaufwand: 5 – 10 Minuten

Raumbedarf: Man muss sich schon etwas bewegen können

Anwendung: Den Körper in den Fokus bringen, sich an Bewegungen erfreuen

3 Bälle optimieren

Sonntag, Mai 22nd, 2011

Heute möchte ich eine Übung beschreiben, die ich sehr gerne in Projektmanagement und Kreativ Workshops oder auch zum Thema Gruppen/Team Dynamik einsetze. Ich habe sie schon so lange in meinem Repertoire, dass ich mich leider nicht mehr erinnern kann, wo ich sie eingesammelt habe. Vermutlich bei Guenter Kamb, meinem ersten Moderationstrainer.

Die Übung fängt ganz harmlos an. Alle stehen im Kreis, eine Person beginnt, einen Ball zu einer beliebigen Person im Kreis zu werfen. Diese Person wirft den Ball weiter und weiter und weiter, bis alle den Ball hatten und er wieder bei der ersten Person gelandet ist. Diese Reihenfolge noch ein bisschen üben, bis sie ohne Probleme von allen TN beherrscht wird. Dann wird ein zweiter Ball auf die gleiche Reise geschickt (er sollte anders aussehen, als der erste). Nun sind also zwei Bälle, die nacheinander den gleichen Weg geworfen werden, dann folgt ein dritter Ball (wieder andersartig). Wenn das sitzt, dann wird es erst richtig lustig. Nun kommt nämlich die Aufgabe, die die Leute gemeinsam zu leisten haben. Diese Aufgabe lautet:

„Die drei Bälle sollen so schnell wie möglich in der etablierten Reihenfolge von allen TN berührt werden. Am Anfang und am Ende hält die erste Person alle drei Bälle in der Hand. Die Reihenfolge der Leute muss beibehalten werden und die Reihenfolge der Bälle ebenfalls. Die Gruppe hat Zeit sich zu beraten.“

Nun kommen erst mal nen Haufen Fragen und ich verweise immer auf die Regeln. Ich gebe meist auch ein Zeitlimit für die Beratung, zum Beispiel 10 Minuten. Die Länger der Beratungszeit beeinflusst die Gruppenprozesse, die beim Beraten zu der schnellsten Lösung durchlebt werden. Sehr spannend zu beobachten, wirklich.

Dann gibt es den ersten Durchlauf, meistens mit einer Wiederholung, weil die Gruppe selber glaubt, dass es noch schneller geht. Manchmal stachle ich sie auch an. Ich hab das tatsächlich schon in unter einer Sekunde gesehen, nicht gelogen. Und ich bin auch immer wieder überrascht, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt (das ist auch der Aufhänger beim Thema Kreativität, da geht es mir nicht um die Schnelligkeit sondern um die verschiedenen Wege, wie die Regeln erfüllt werden können).

Spannend ist es auch, wenn man zwei Teams gegeneinander antreten lässt, dann am besten in getrennten Räumen beraten lassen.

Es kann durchaus sein, dass es in der Teamberatung hoch her geht, man sollte also auf alle Fälle etwas Zeit zum besprechen des Erlebten einplanen wenn das im Fokus stehen soll. Man kann das ganze aber auch recht schnell und knackig durchmoderieren, dann macht es eigentlich hauptsächlich Spaß und birgt nicht so viele Teamkonfliktgefahren.

Ich verrate hier mal keine der vielen Lösungsmöglichkeiten, die ich schon erlebt habe, freue mich aber sehr auf Erfahrungen und Rückmeldungen in den Kommentaren.

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: ca. 7-12 Personen, drüber besser teilen

Material: drei Bälle, die sich von einander unterscheiden (geht auch mit anderen Gegenständen, die man gut werfen kann)

Zeitaufwand: 15 – 30 Minuten, ja nach dem wie intensiv man beraten lässt und es nachher aufbereiten möchte.

Raumbedarf: Bequem im Kreis stehen können

Anwendung: Teamarbeit anregen, kreative Lösungen finden oder nur zum Spaß

Von A bis Z

Montag, April 11th, 2011

Dies ist weniger eine aktive Übung zum Kopf abschalten als viel mehr eine Methode, um einen lockeren Einstieg in das nächste Thema zu machen. Aufgabe ist es, zu einem bestimmten Oberbegriff Worte zu finden, die dazu passen und halt mit den Buchstaben des Alphabetes beginnen.

Ich bereite zumeist Poster vor, auf denen das Alphabet aufgeschrieben ist mit genügend Platz hinter den einzelnen Buchstaben um passende Worte aufzuschreiben. Das hilft später dabei, nicht unbedingt alphabetisch vorzugehen, sondern auch mal von einem Buchstaben zum anderen zu springen. Die Gruppe teile ich dann in kleine Teams auf, ca. 3 – 5 Personen und lasse diese gegen einander antreten. Das nimmt der Sache ein bisschen die Ernsthaftigkeit und fügt Wettbewerb und zumeist auch Spaß hinzu. Außerdem sage ich den MitstreiterInnen, dass sie auch gerne etwas kreativ werden können, auf der Suche nach passenden Begriffen. Dann teile ich die Poster aus und „auf die Plätze, fertig, los….“

Zu dem Thema „Projektmanagement“ könnte dann zum Beispiel so eine Sammlung zusammen kommen:

Ablaufplan, Beratung, Charisma, Debatten, Evaluieren, Fachwissen, GunChart, Human Ressources, Irre, Jonglieren, Kommunikation, Learning by doing, Meilensteine, Nerven, Organisieren, Planung, Quantensprung, Realisierungsphase, SMART, Team, Utensilien, Verabreden, Weichenstellung, X-trem, Yes – we can, Ziel

Wenn das erste Team fertig ist, lasse ich die anderen ihre Poster noch fertig schreiben. Dann kommen alle gemeinsam in die Mitte und wir schauen uns zusammen an, was aufgeschrieben wurde. Da gibt es immer Begriffe auf die alle gekommen sind und auch solche, die speziell und besonders sind.

Ich hänge diese Poster dann gerne auf, damit ich mich im weiteren Verlauf des Seminars auf die Begriffe beziehen kann. Fakt ist, dass die TN sich mit dieser lockeren Übung schon intensiv mit dem anstehenden Thema beschäftigen und dabei meistens auch noch Spaß haben. Manchmal hab ich einen kleinen Preis für das Team, welches als erst fertig waren, aber das muss nicht sein.

Ich freue mich über Kommentare, Ergänzungen oder auch einfach mal nen lieben Gruß an dieser Stelle.

 

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: 3 – 30 Personen (kleine Teams von 3-5 Personen bilden)

Material: Poster und Stifte

Zeitaufwand: ca. 20 Minute

Raumbedarf: Platz um in den Teams auf die Poster schauen und schreiben zu können

Anwendung: um locker in ein Thema einzusteigen

Klatschkreis

Mittwoch, November 17th, 2010

 

Ich hoffe, dass es mir gelingt, diese Übung so zu erklären, dass sie nachvollziehbar ist, ich werde es einfach mal versuchen. Gespielt haben wir sie bei einem Impro-Wochenende. 

Die Spielleitung beginnt, indem sie sich zu einer Nachbarin im Kreis wendet (hatte ich erwähnt, dass man im Kreis stehen sollte?), und mit ihr zusammen klatscht. Die Nachbarin wendet sich dann zu der nächsten Person und diese beiden klatschen dann ebenfalls gemeinsam und so weiter und so fort. Es klatschen also immer zwei Personen gleichzeitig und eine Person klatscht immer zweimal hintereinander, zuerst zur einen und dann zur andere Seite.

Schön ist es, wenn dabei ein gemeinsamer Rhythmus entsteht. Denn kann man dann schneller und langsamer werden lassen, lauter und leiser etc.

Oft entstehen aber kleine Dellen, dann kann es helfen, die Zusammenstellung im Kreis mal etwas zu mischen.

 

Beifall und Anmerkungen können gerne im Kommentar gespendet werden.

 

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: zwischen 7 und 30 Personen

Material: Nix

Zeitaufwand: 5-10 Minute

Raumbedarf: Platz um sich mit alle Personen in einen Kreis zu stellen

Anwendung: Gruppen und/oder Rhythmus Gefühl entwickeln

Au ja, das machen wir!

Freitag, Oktober 29th, 2010

Das ist ein wirklich tolles Spiel, so positiv, voller Energie und sehr partizipatif. Ich durfte es in der letzten Woche fast täglich spielen, bei einer Theaterweiterbildung, geleitet von Gerry Flanagan.

Es ist auch ganz einfach. Es geht darum, jede Idee, die in den Raum gerufen wird, positiv anzunehmen und umzusetzen. Beginnen tut wohl die Seminarleitung. Sie sagt zum Beispiel:“ Wir hüpfen jetzt alle auf einem Bein!.“ Das soll dann von allen TeilnehmerInnen erwiedert werden mit einem schallenden „Au ja, das machen wir!“ und die Tätigkeit sollte natürlich direkt ausgeführt werden. Während alle hüpfen ruft dann jemand anders eine neue Tätigkeit und so weiter und so fort. Ich empfehle eine leichte und aktive Tätigkeit auszurufen.

Zum Beispiel:

Auf einem Bein hüpfen

In die Hände klatschen

Mit den Armen schütteln

Den Kopf kreisen

etc.

Wenn es zu wild wird, regulieren die TeilnehmerInnen den Grad des Aktionismus meist selber. Wichtig ist noch, dass eine Übung nicht zu lange ausgeführt wird. Also ruhig selber auch mal zwischendurch wieder das Tempo ein bisschen erhöhen.

Die Übung eignet sich meiner Meinung nach gut für den Start eines neuen Tages oder einer neuen Arbeitseinheit.

Wichtig ist auch, dass die Tätigkeiten, die ausgerufen werden, der TeilnehmerInnenzusammensetzung entgegenkommt. Bei Jugendlichen wird es gerne auch mal ein bisschen wild, bei 50plus kommen auch ruhigere Aktivitäten in Frage.

Beenden kann man die Übung immer gut mit dem Ausruf: “ Und jetzt machen wir alle weiter mit dem nächsten Tagesordnungspunkt!“

Ich habe auch schon erlebt, dass sich die TN nach jeder kleinen Tätigkeit wieder auf ihre Stühle gesetzt haben, dem kann man entgegenwirken, wenn man das Tempo ein bisschen anzieht.

Gerne lese ich in Kommentaren über Variationen, Ergänzungen etc.

 

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: lohnt sich ab 10 Personen, nach oben kann ich es gerade gar nicht einschätzen, vielleicht 50

Material: Nix

Zeitaufwand: 10 Minute

Raumbedarf: Ausreichend Platz zum guten Bewegen, Stühle können stöhren

Anwendung: Um die TeilnehmerInnen zu aktivieren, Ideen annehmen, Ja sagen üben, positive Grundeinstellung hervorrufen

104 heb auf

Mittwoch, Oktober 13th, 2010

 

Am Wochenende war ich auf einem Seminar und habe dort mal wieder eine tolle Übung lernen können. angeleitet hat sie Guenter Kamb, ich hoffe, dass reicht an dieser Stelle als Quellenangabe.

Wir waren eine Gruppe von 9 Personen und ich glaube, ein paar mehr darf man sein, aber viel weniger auch nicht. Wir befanden uns an einem Punkt wo Bewegung fehlte und da es ein Konfliktmoderationsseminar war, konnte es wohl auch nicht schaden, noch ein bisschen Koordination in der Gruppe zu „lernen“, dass war mir aber erst nach der Übung klar.

Also, was habe wir gemacht? Guenter hatte 104 Karten mit den entsprechenden Zahlen drauf (das Spiel Hornochse hat diese Karten bereit gestellt;-) Unsere Aufgabe war nun, die Karten, nachdem Guenter sie durch in die Luft werfend auf dem Boden verteilt hat, in die richtige, chronologische Reihenfolge zu bringen. Dazu hatten wir 2 Minuten Zeit. Vorher war uns ein bisschen Absprachezeit gestattet in der es auch hoch her ging. Vorschläge wurden gemacht, verworfen, verfolgt, verworfen, parallel besprochen, nicht koordiniert, herausgehalten, Köpfe geschüttelt – das volle Programm halt. Wir sind so zu dem Plan gekommen, dass eine kleine Gruppe von uns die Zahlen in kleinere Gruppen unterteilt 1-25, 26-50, 51-75, 76-104. Die anderen sollten außenrum verteilt sein und die Karten dann in ihrem Sektor in die richtige Reihenfolge bringen. Hat auch ganz gut geklappt, wir sind zwar nicht unter 2 Minuten gekommen, aber 2min14sek find ich auch okay. Es soll tatsächlich schneller gehen, aber die Segmentierung soll auch eine gute Methode sein.

Anschliessend gab es noch ein bisschen Austausch zu unserem Absprache, Kommunikations- und Koordinationsverhalten. Sehr interessant. Ich hab schon Ideen, an welchen Stellen, ich diese Übung mal einsetzen werde.

 Wenn ihr Erfahrungen mit diesem oder ähnlichen Spielen macht, her damit 😉

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: 8-15

Material: +/- 104 Karten

Zeitaufwand: je nach Intensität der Auswertung 15 – 30 Minuten

Raumbedarf: recht sauberen Boden und schon ein bisschen Platz.

Anwendung: Teamverhalten, Bewegung, Kommunikation

Kaiser – König – Krone

Sonntag, August 15th, 2010

Dies ist auf alle Fälle eines meiner totalen Favoriten-Spiele. Ich setze es immer dann ein, wenn meine Gruppe den Kopf freipusten soll, sich mal vom Thema wegbewegen muss, eine Kreativtechnik ansteht, Assoziation gefragt ist etc. Ich selber habe es beim Impro-Theater kennen gelernt und seit dem schon in allerlei Gruppen ausprobiert, sehr oft mit Erfolg.

Die Grundidee geht so:

Die MitspielerInnen stellen sich in einem Halbkreis auf. Eine Person stellt sich vor die Gruppe und nennt ein beliebiges Hauptwort. Zum Beispiel Kaiser. Nun sind Alle angehalten, schnell zu diesem Wort eine Assoziation zu finden und die beiden schnellsten springen nach vorne zu der dort stehenden Person (eine rechts, eine links) und nennen ihre Assoziation, z.B. König oder Krone. Nun stehen drei Personen vor der Gruppe. Die erste Person entscheidet, welche von den beiden neuen stehen bleiben soll und geht mit der anderen Person zurück in den Halbkreis. Die verbliebene Person nennt erneut ihr Wort (z.B. Krone) und wieder wird assoziiert.

Meiner Meinung nach kommt es darauf an, dass es schnell geht. Kann gerne verrückt sein, wild und ein kleines bisschen hektisch. Manchmal kommen ein paar Personen nicht so richtig aus sich heraus und bleiben die ganze Zeit im Halbkreis stehen. Manchmal versuche ich sie zu annimieren auch mal wild zu denken und einfach nach vorne zu springen, manchmal überlasse ich es ihnen, wie intensiv sie mitmachen wollen.

Eine Variante ist übrigens, die Worte nicht nur zu sagen, sondern auch darzustellen. Entweder jeder für sich oder gerne auch so, dass ein gemeinsames Bild dabei entsteht.

Freue mich auf Anmerkungen zu dieser Übung.

 

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: von 8 – 20 Menschen (wenn es zu viele werden, geht die Dynamik ein bisschen flöten und etwas langsamere Menschen kommen nicht zum Zug oder verstecken sich

Material: Nix

Zeitaufwand: ca. 8 bis 15 Minuten

Raumbedarf: drinnen und draußen möglich / Platz für einen Halbkreis, eine „Bühne“ mit etwas Bewegungsfreiheit

Anwendung: Assoziationen schaffen / den Kopf frei bekommen

Ticki Ticki Ticki

Dienstag, Juni 1st, 2010

Am Wochenende habe ich ein Seminar gehalten und konnte drei Tage lang immer mal wieder größere und kleinere Spielereien im Ablauf unterbringen. Zu meiner großen Freude waren die TeilnehmerInnen sehr spielfreudig und wir haben am Freitag Abend bis weit nach Mitternacht noch so eine Art selbstgemachtes „Activity“ gespielt.

Für den heutigen Beitrag wähle ich die Übung „ticki ticki ticki“ aus, bin mir aber sicher, dass noch weitere Spiele dieses Wochenendes ihren Weg in den Blog finden werden.

Dieses Spiel habe ich von netten KollegInnen aus Spanien abgeschaut, die das bei einem internationalen Treffen mit uns gespielt haben.

Wieder einmal stellt man sich in einem Kreis auf. Zunächst üben alle gemeinsam einen Rhythmus ein, mit dem man sich eingroovt. Ist hier ein bisschen schwer zu beschreiben, aber bei mir war das ungefähr so:

tiiicki ticki ticki

tiiicki ticki ticki

Das kann sich aber wirklich jedeR selber überlegen, Hauptsache nicht zu lang und ein bisschen munter. Wenn alle TeilnehmerInnen den Rhythmus drauf haben, dann macht die Spielleitung eine einfache Bewegung im Rhythmus vor, z.B. auf die Beine klopfen oder auf einem Bein springen oder winken oder mit dem Po wackeln oder ….

Wenn dieser erste Durchgang fertig ist, macht beim nächsten mal der Nachbar zur Rechten diese Bewegung zum Rhythmus, muss aber gleichzeitig darauf achten, was die Spielleitung macht, denn diese zeigt schon wieder eine neue Bewegung.

Es ist also recht komplex. Man muss gleichzeitig den Rhythmus singen, eine Bewegung durchführen und sich eine neue Bewegung einprägen.

Es kann passieren, dass die Bewegungen nicht weit kommen und ein Teil der TeilnehmerInnen nur den Rhythmus singt. Dann kann man entweder dir Richtung wechseln oder mal durchmischen oder die Spielleitung wechselt die Position.

Bei uns hat es tatsächlich beim zweiten Anlauf geklappt und die erste Bewegung ist wieder bei mir angekommen (mit 16 Personen im Kreis). Damit hatte ich ehrlich gesagt gar nicht gerechnet und bin ganz schön ins schwitzen gekommen mit dem Ausdenken neuer Bewegungen.

Aber selbst wenn man nicht rumkommt ist es ein großer Spaß mit viel Bewegung, Einsatz der Stimme und man kann ja den Spielemuffeln den Tip geben, sich an eine Stelle im Kreis zu stellen, bei der die Bewegung vermutlich nicht ankommen wird.

Ich erinnere mich dunkel, auch schon mal eine etwas ruhigere Variante im sitzen ohne gesungenen Rhythmus gespielt zu haben, aber gerade zum aktivieren und wenn man es mit Leuten zu tun hat, die gerne lachen, ist die aktivere Variante die richtige Wahl.

Wenn noch jemand eine Variante zu dieser Übung weiß, freue ich mich auf Kommentare in diesem Blog.

 

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: von 8 bis ca. 18 Personen

Material: Nix

Zeitaufwand: ca. 5-10 Minuten

Raumbedarf: drinnen und draußen möglich, möglichst im Kreis

Anwendung: kleine Übung zwischendurch, recht aktiv