Ich bleib einfach mal bei den Abzählspielen. Gerade komme ich von einem tollen Impro-Workshop zurück, wo wir dieses Spiel gespielt haben. Es ist etwas herausfordernder als 1-2-3 und mindestens genau so lustig. Vielen Dank an Sandra Kiefer, die dieses Spiel angeleitet hat.
Am Anfang scheint alles noch recht einfach. Alle MitspielerInnen stehen im Kreis. Die erste Person zählt mit 1 los. Sie gibt ein direktes Signal an die rechte oder linke Person neben ihr. Dieses Signal setzt sich zusammen aus Blick und Armbewegung. Wenn es links weiter gehen soll, blickt man also nach links und hebt den rechten Arm über den Kopf im Bogen, so dass die Hand zur rechtsstehenden Person weist. Klingt vielleicht etwas kompliziert, ist aber ne recht einfache Bewegung. Und so geht es weiter. Die Person, die den Impuls gegeben hat, zählt weiter und gibt den Impuls weiter. JedeR kann entscheiden, ob es rechts oder links weiter geht. Wichtig ist, dass der Impuls klar ist (Blick, Arm) und die Zahl laut zu hören ist.
Wenn man dann bei 8 angekommen ist, geht es wieder bei 1 los. Das ist die Grundregel. Das würde ich erstmal ein bisschen laufen lassen um Routine zu etablieren.
Im nächsten Schritt kann nun eine weitere Regel eingeführt werden. Es gibt die Möglichkeit, den Impuls zu blocken. Dazu stellt man sich der Person, von der man den Impuls bekommen hat entgegen und hebt die Arme zu einem Block (Ellbogen zur Person, Unterarme parallel nach oben, Hände zu Fäusten ballen). Wichtig ist, dass man auch zählt, wenn man blockt, damit dieser Fluss nicht verloren geht. Auch diese Regel sollte ein bisschen geübt werden. Der Block sorgt übrigens dazu, dass es in der Richtung weiter geht, aus der der Impuls gerade kommt.
Es gibt nun eine Erweiterung zu dem Block. Die Person die blockt, hat nach dem Block zwei Möglichkeiten. Sie wendet sich zu der Person, von der keine Impuls kam und sagt entweder fuck you (ich weiß, derbe Sprache, vielleicht fällt da ja noch eine etwas sanftere Variante ein) oder keep digging. Bei f… you wechseln die angesprochene Person mit der nächsten Person die Plätze (nicht mit der Person, die f… you gesagt hat). Bei keep digging hüpfen die angesprochene und die nächste Person hoch und die dritte Person in der Reihe nimmt den Impuls auf und zählt dort weiter, wo die Person, die geblockt hat, aufgehört hat.
Jetzt, wo ich das hier so aufschreibe erscheint es mir etwas kompliziert, im Spiel war es aber wesentlich simpler und hat echt Spaß gebracht. Meine Empfehlung ist aber, das einmal mit einer vertrauten Gruppe zu üben, bevor man dieses Spiel an Fremden ausprobiert. Ich muss auch dazu sagen, dass alle TeilnehmerInnen des Workshops, in dem ich dieses Spiel kennen gelernt habe, schon recht erfahrene SpielerInnen waren. Ist vielleicht nix für blutige AnfängerInnen.
Ich würde mich gerade bei diesem Spiel über Rückmeldungen sehr freuen.
Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:
MitmacherInnen: lohnt sich ab 20 Personen, nach oben keine Grenze
Material: Nix
Zeitaufwand: 1 Minute
Raumbedarf: Keiner
Anwendung: Um die TeilnehmerInnen wieder zusammenzuholen