Archive for Oktober, 2010

Zeitung lesen

Sonntag, Oktober 31st, 2010

Es ist vielleicht bekannt als Kinderspiel, eignet sich meiner Meinung nach aber auch für den Einsatz in dem ein oder anderen Seminar. Ich habe es zwar selber noch nicht eingesetzt, sondern in der letzten Woche fast täglich gespielt, aber ich habe schon ein paar Ideen, wie ich es in meinen Seminaren einsetzen werde.

Und es geht so:Eine Person steht auf der einen Seite des Raumes, alle Anderen stehen ca. 10-20 Meter weit entfernt. Im Idealfall an einer Wand oder hinter einer Linie. Nun dreht sich die Person um oder hält eine Zeitung vor das Gesicht und alle Anderen müssen sich vorsichtig anschleichen. Sobald die einzelne Person aufblickt oder sich umdreht, müssen alle still stehen bleiben. Wenn die Person jemand sieht, der sich noch bewegt, schickt sie den/diejenige zurück zum Start. Ziel ist es, bis zum/r „ZeitungsleserIn“ vorzudringen und die Person abzuschlagen. Wem das gelingt, wird neueR ZeitungsleserIn.

Klingt vielleicht erstmal simpel, aber man dann dabei eine Menge verschiedener Taktiken entwickeln. Es geht auch um Wahrnehmung, Mut, Ruhe etc.

Wenn einfach anschleichen zu einfach ist, weil zum Beispiel die Distanz zu kurz ist, kann man noch kleine Hindernisse einführen. Zum Beispiel kann man sich einmal auf den Boden legen müssen oder auf einen Stuhl setzen oder so.

Dieses Spiel kann man auch wirklich gut draußen spielen. Außerdem eignet es sich, um Namen zu wiederholen und einzuprägen, dann kann man einführen, dass die ZeitungsleserIn die Personen, die sie zurück schickt beim Namen nennen muss, wenn sie das nicht kann, dann können sie weiter machen.

Vermutlich gibt es noch weitere Varianten. Ich lese gerne davon in einem Kommentar.

 

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: 8 bis 18

Material: Nix

Zeitaufwand: 3-5 Minute pro Durchgang

Raumbedarf: Schon so, dass man sich gut bewegen kann

Anwendung: bringt Ruhe in die Gruppe, Wahrnehmung, Namen wiederholen etc.

Au ja, das machen wir!

Freitag, Oktober 29th, 2010

Das ist ein wirklich tolles Spiel, so positiv, voller Energie und sehr partizipatif. Ich durfte es in der letzten Woche fast täglich spielen, bei einer Theaterweiterbildung, geleitet von Gerry Flanagan.

Es ist auch ganz einfach. Es geht darum, jede Idee, die in den Raum gerufen wird, positiv anzunehmen und umzusetzen. Beginnen tut wohl die Seminarleitung. Sie sagt zum Beispiel:“ Wir hüpfen jetzt alle auf einem Bein!.“ Das soll dann von allen TeilnehmerInnen erwiedert werden mit einem schallenden „Au ja, das machen wir!“ und die Tätigkeit sollte natürlich direkt ausgeführt werden. Während alle hüpfen ruft dann jemand anders eine neue Tätigkeit und so weiter und so fort. Ich empfehle eine leichte und aktive Tätigkeit auszurufen.

Zum Beispiel:

Auf einem Bein hüpfen

In die Hände klatschen

Mit den Armen schütteln

Den Kopf kreisen

etc.

Wenn es zu wild wird, regulieren die TeilnehmerInnen den Grad des Aktionismus meist selber. Wichtig ist noch, dass eine Übung nicht zu lange ausgeführt wird. Also ruhig selber auch mal zwischendurch wieder das Tempo ein bisschen erhöhen.

Die Übung eignet sich meiner Meinung nach gut für den Start eines neuen Tages oder einer neuen Arbeitseinheit.

Wichtig ist auch, dass die Tätigkeiten, die ausgerufen werden, der TeilnehmerInnenzusammensetzung entgegenkommt. Bei Jugendlichen wird es gerne auch mal ein bisschen wild, bei 50plus kommen auch ruhigere Aktivitäten in Frage.

Beenden kann man die Übung immer gut mit dem Ausruf: “ Und jetzt machen wir alle weiter mit dem nächsten Tagesordnungspunkt!“

Ich habe auch schon erlebt, dass sich die TN nach jeder kleinen Tätigkeit wieder auf ihre Stühle gesetzt haben, dem kann man entgegenwirken, wenn man das Tempo ein bisschen anzieht.

Gerne lese ich in Kommentaren über Variationen, Ergänzungen etc.

 

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: lohnt sich ab 10 Personen, nach oben kann ich es gerade gar nicht einschätzen, vielleicht 50

Material: Nix

Zeitaufwand: 10 Minute

Raumbedarf: Ausreichend Platz zum guten Bewegen, Stühle können stöhren

Anwendung: Um die TeilnehmerInnen zu aktivieren, Ideen annehmen, Ja sagen üben, positive Grundeinstellung hervorrufen

104 heb auf

Mittwoch, Oktober 13th, 2010

 

Am Wochenende war ich auf einem Seminar und habe dort mal wieder eine tolle Übung lernen können. angeleitet hat sie Guenter Kamb, ich hoffe, dass reicht an dieser Stelle als Quellenangabe.

Wir waren eine Gruppe von 9 Personen und ich glaube, ein paar mehr darf man sein, aber viel weniger auch nicht. Wir befanden uns an einem Punkt wo Bewegung fehlte und da es ein Konfliktmoderationsseminar war, konnte es wohl auch nicht schaden, noch ein bisschen Koordination in der Gruppe zu „lernen“, dass war mir aber erst nach der Übung klar.

Also, was habe wir gemacht? Guenter hatte 104 Karten mit den entsprechenden Zahlen drauf (das Spiel Hornochse hat diese Karten bereit gestellt;-) Unsere Aufgabe war nun, die Karten, nachdem Guenter sie durch in die Luft werfend auf dem Boden verteilt hat, in die richtige, chronologische Reihenfolge zu bringen. Dazu hatten wir 2 Minuten Zeit. Vorher war uns ein bisschen Absprachezeit gestattet in der es auch hoch her ging. Vorschläge wurden gemacht, verworfen, verfolgt, verworfen, parallel besprochen, nicht koordiniert, herausgehalten, Köpfe geschüttelt – das volle Programm halt. Wir sind so zu dem Plan gekommen, dass eine kleine Gruppe von uns die Zahlen in kleinere Gruppen unterteilt 1-25, 26-50, 51-75, 76-104. Die anderen sollten außenrum verteilt sein und die Karten dann in ihrem Sektor in die richtige Reihenfolge bringen. Hat auch ganz gut geklappt, wir sind zwar nicht unter 2 Minuten gekommen, aber 2min14sek find ich auch okay. Es soll tatsächlich schneller gehen, aber die Segmentierung soll auch eine gute Methode sein.

Anschliessend gab es noch ein bisschen Austausch zu unserem Absprache, Kommunikations- und Koordinationsverhalten. Sehr interessant. Ich hab schon Ideen, an welchen Stellen, ich diese Übung mal einsetzen werde.

 Wenn ihr Erfahrungen mit diesem oder ähnlichen Spielen macht, her damit 😉

Die Eckdaten noch mal in einer kleinen Zusammenfassung:

MitmacherInnen: 8-15

Material: +/- 104 Karten

Zeitaufwand: je nach Intensität der Auswertung 15 – 30 Minuten

Raumbedarf: recht sauberen Boden und schon ein bisschen Platz.

Anwendung: Teamverhalten, Bewegung, Kommunikation